Hannoveraner Stute Loreley

Meine Hannoveraner Stute Loreley habe ich bereits seit 8 ½ Jahren. Gekauft habe ich sie mit 7 Jahren. Die Ankaufsuntersuchung damals lief gut und zeigte auf keine großen Krankheiten hin.

Vor ca. 5 Jahren ist mir das erste Mal aufgefallen, dass sie ihren Husten sehr schwer los wird. Anfangs dachte ich natürlich es läge am Wetter, oder an ihrem Immunsystem und habe sie entsprechend vom Arzt untersuchen lassen. Die Diagnosen waren alle ähnlich: Reizung und leichte Entzündung der Atemwege – alles im normalen Bereich. Es wurde Hustensäfte, Pülverchen, Vitaminspritzen und etliches mehr verabreicht. Nichts half so wirklich.

Ihr Husten war mal stärker, mal schwächer, mal war er sogar ganz verschwunden. Es gab auch keinerlei Anzeichen, dass sie beim Reiten oder Longieren Probleme mit der Luft hatte.

Wir tüftelten uns also von Arzttermin zu Arzttermin – mal in kürzeren, mal in längeren Abschnitten.

Die Monate vergingen und ich fand, dass keine große Besserung eingetreten war. Also hab ich mich „mal wieder“ im Internet belesen und auch den Tierarzt noch einmal konsultiert. Vielleicht war es ja eine Allergie! Also wurde Loreley Blut abgenommen, ein großes Blutbild gemacht und auch auf mögliche Allergien getestet. Blut war absolut i. O., außer dass sie etwas Eisenmangel hatte – was aber ja nicht allzu schlimm war, und es wurde heraus gefunden, dass sie auf irgendwelche Sporen (an die genaue Bezeichnung kann ich mich nicht mehr erinnern) im Heu allergisch reagierte, was wohl den Hustenreiz ausmachte. Wieder gab es Spritzen, Säftchen und Pülverchen und dann jetzt auch nasses Heu. Ihre Box war bis zu dem Zeitpunkt mit Stroh eingestreut. Ich habe sie dann auf Späne gestellt. Mit einigen zusätzlichen pflanzlichen Mittelchen war eine Besserung zu erkennen.

An dieser Stelle möchte ich erwähnen, und gern ohne Namen zu nennen, ich habe Loreley aus einem Stall gekauft, welcher normale Boxenhaltung hatte. Die Boxen waren innen und sie stand auf der Seite, wo es auch keine Fenster nach aussen gab. Gemistet wurde alle 3-4 Wochen (Matratzenhaltung). Sie stand in diesem Stall, wurde auch als Schulpferd genutzt, seit dem sie 4 Jahre alt war.

Mir ist das kleine Sensibelchen damals sofort aufgefallen. Ich hatte 5 Jahre mit reiten pausiert und wollte nun langsam wieder einsteigen. Da sie aufgrund ihres sensiblen Wesens, aber auch manchmal sehr stürmischen Charakters nicht allzu oft im Unterricht genommen wurde, habe ich den Besitzer gefragt, ob ich sie als Pflegepferd bekommen könnte. Denn sie stand meistens in der Box und es hat sich einfach niemand richtig um sie gekümmert. Bis ich kam!

Und es kam wie es kommen musste, aus dem Pflegepferd wurde dann endlich mein Pferd. Ein paar Wochen nachdem sie mein war sind wir in einen anderen Stall umgezogen. Große Boxen mit eigenen Paddocks nach draussen. Tägliches Misten und luftige, helle und pferdefreundliche Umgebung. Einziges Manko: fehlende Wiesen. Die Pferde kamen immer raus, aber leider nur auf, und ich muss es leider so sagen, staubige und im Winter matschige Paddocks. Nur einmal im Jahr (im Sommer) standen sie auf einer großen Weide und konnten auch nachts über draußen bleiben. Aber leider ging dies immer nur ein paar Wochen.

Der Husten und dann auch irgendwann Nasenausfluss waren in der Zeit als sie draußen war fast weg. Aber eben nur fast. Da Loreley kein Pferd für die Offenstallhaltung war viel das als neues zu Hause schon einmal weg. Irgendwas musste jedoch passieren, da ihr Zustand einfach nicht besser wurde.

Im Sommer 2017 bin ich umgezogen und habe meine Kleine natürlich mitgenommen. Ich habe einen Platz in dem Stall für sie gefunden, in welchem ich damals als Kind reiten gelernt habe. Neue Besitzer, neues Konzept haben mich überzeugt sie dort für sehr viel Geld im Monat unterzustellen. Ebenfalls tägliches Misten und täglicher Weidegang wurden versprochen. Das mit dem Weidegang hat auch geklappt. Das Misten eher weniger. Der Stall, mit einer sehr geringen Deckenhöhe war nicht gut durchlüftet. Im Winter wurden die Fenster geschlossen, über den Geruch in den Boxen muss ich dann an dieser Stelle wohl nichts mehr sagen. Das feuchte, warme Klima in den Boxen hat ihr sicherlich den Rest gegeben. Ihr Zustand hat sich radikal verschlechtert. Auch das mit dem Rausbringen war eher suboptimal. Aufgrund des sehr nassen Sommers und Herbstes im letzten Jahr und fehlendem Personal, standen die Pferde teilweise 24 Stunden nur in der Box.

Nach weiteren teuren Tierarztbesuchen, einer Bronchoskopie, Behandlungen mit Cortisontabletten und Antibiotika, etc. pp. wurde ihr Zustand dennoch schlechter und schlechter! Husten, sehr schwere Atemgeräusche, dickflüssiger und teilweise gelber Ausfluss aus der Nase und Schweratmigkeit bestimmten den Alltag. An reiten und longieren war absolut nicht zu denken. Es musste also was passieren – schnell! Was also tun…

Nach vielen tränenreichen Diskussionen über Offenstall bis hin zur Möglichkeit sie an die See zu stellen spielte uns endlich das Glück mal in die Karten und wir fanden den für sie perfekten Stall – und das auch noch in der Nähe! Umzug im August 2018.

Dort lief alles anders als ich es bisher kannte. Zunächst der Umgang mit den Pferden. Ruhig, lieb, verständnisvoll aber dennoch bestimmend. Die Boxen sind mit keinerlei Einstreu versehen, sondern mit Matten, was keinerlei Staub zur Folge hat. Umstellung des Raufutters auf Heulage sowie Umstellung des Kraftfutters auf Heukobs, Müsli, etc. – bei genauen Fragen bitte Chef und Chefin des Stalls kontaktieren.

Dann der Durchbruch!

Nach nur ca. 1-2 Wochen habe ich schon gemerkt wie gut es ihr geht. Allein nur durch die Futterumstellung ging es ihr deutlich besser.

Weiterhin wurde mir ein Angebot in Zusammenarbeit mit Herrn Thorsten Mutzke unterbreitet, eine Art der Fellbehandlung als Pilotprojekt mit ihr zu machen. Die Pferde kommen in eine geschlossene Box und das Fell wird mit einer speziellen Mischung (genaue Angaben bitte erfragen) behandelt. Dieses bekommt Loreley auch ebenfalls in ihr Futter. Ich habe sofort zugestimmt. Wir haben eine Art Kur mit ihr gemacht.

Zunächst waren es 7 Tage die Woche, dann 6, dann 5 usw. – bis wir nun endlich an dem Punkt sind mit einmal in der Woche Fellbehandlung.

Fazit:

Die staubarmen Boxen, die Futterumstellung und die Fellbehandlung haben meine Stute ganz ohne Arzneimittel wieder fast gesund gemacht. Kein Ausfluss mehr, kein Husten mehr, keine Schweratmigkeit mehr. Man sieht ihr die Lebensfreude jeden Tag an und ich hätte es definitiv nicht für möglich gehalten. Ich persönlich kann es nur jedem empfehlen der ähnliche Krankheitsbilder seines Pferdes kennt.

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Erfahrungsberichte sind immer Einzelfälle. Jedes Tier, jedes Lebewesen ist anders und reagiert auf unterschiedliche Situationen anders. Deshalb sollten unsere Erfahrungsberichte nicht als bindend angesehen werden.